Open iCare Assistant – Offene intelligente Infrastruktur zur Unterstützung von Pflegediensten in der ambulanten und stationären Pflege

Kurzfassung

Bedingt durch den demografischen Wandel gewinnt die ambulante und stationäre Pflege älterer Menschen eine immer größere Bedeutung. Unter dem Oberbegriff „Ambient Assisted Living“ (AAL) werden technische Unterstützungssysteme entwickelt, die älteren Menschen ein sicheres Leben zu Hause oder im Heim ermöglichen sollen. Die bisher kommerziell verfügbaren AAL-Systeme sind jedoch weitgehend geschlossen und bieten keine offenen Schnittstellen zu anderen Systemen oder Geräten. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Assistenzsystems, welches durch offene Schnittstellen weitere Endgeräte und Dienste integrieren kann. Das System soll verschiedene Lebensphasen bzw. Stufen der Assistenz, vom selbstständigen Wohnen in der eigenen Wohnung, über die ambulante Pflege bis hin zur stationären Pflege im Heim unterstützen. Entscheidend ist, dass die einzelnen Komponenten leicht in bestehende Wohnungen und Heime nachgerüstet werden können, was technisch durch eine Kombination aus drahtloser Sensordatenerfassung und einer Datenkommunikation über die bestehenden Stromleitungen via Powerline Communication (PLC) realisiert werden soll. Das drahtlose Netzwerk dient dabei zur Erfassung von Sensordaten wie Raumtemperatur, Licht etc. und besteht sowohl aus stationären Knoten, wie Zwischensteckern in Steckdosen, als auch aus mobilen Knoten, wie beispielsweise Tags zur Sturzerkennung. Gerade im häuslichen Umfeld steht die Notfallvermeidung und Erkennung an erster Stelle. Eine der wichtigsten Gefahren, der Sturz einer älteren Person, soll schnellstmöglich erkannt und an eine Notfallzentrale gemeldet werden. Die leichte Inbetriebnahme und das Aktivitätsmonitoring sollen durch die Lokalisierungsfunktion des drahtlosen Netzwerks erreicht werden. Weiterhin sollen soziale und quartierbezogene Dienste in das Assistenzsystem eingebunden werden. Das Forschungsprojekt stellt die Bedürfnisse der älteren Menschen und des Pflegepersonals in den Mittelpunkt der Forschungsarbeiten. Die möglichen Anwendungsszenarien werden aus den Alltagserfahrungen und -bedarfes von älteren Menschen abgeleitet und zusammen mit den Anwendungspartnern in der ambulanten und stationären Pflege auf ihre Realisierbarkeit hin geprüft.

Zielsetzung des Projekts

Ziel des beantragten Projektes ist die Entwicklung eines Assistenzsystems zur Steigerung der Pflege- und Lebensqualität älterer Personen, welches folgende Eigenschaften erfüllen soll:

  • Verschiedene Stufen der Assistenz, vom selbständigen Wohnen in der eigenen Wohnung, über die ambulante Pflege bis hin zur stationären Pflege im Heim
  • Erkennen und Vermeiden sowie verkürzte Reaktionszeiten in Notfallsituationen
  • Zu pflegende Personen in ihrer Selbstbestimmtheit und ihrem Freiheitsempfinden stärken und Pflegefachkräfte vom permanenten Druck des Überwachungszwangs entlasten
  • Kostenoptimierte Nachrüstung für Bestandsgebäude
  • Eingängiges Bedienkonzept und eine sichere Inbetriebnahme nach dem Plug-and-Play-Prinzip

Weiterhin sollen folgende Technologien zum Einsatz kommen:

  • Drahtloses Netzwerk mit stationären Knoten (beispielsweise Zwischensteckern in Steckdosen) als auch aus mobilen vom Anwender getragenen Knoten (beispielsweise Tags zur Sturzerkennung)
  • Echtzeitlokalisierung für ein feingranulares Aktivitätsmonitoring
  • Kommunikation über vorhandene Stromleitungen, welche die verteilten Knoten zu einem Gesamtsystem integriert
  • Modularer Software-Aufbau des Gesamtsystems, für eine optimale Erweiterbarkeit

Für den zielgerichteten Transfer der Ergebnisse in NRW soll eine Referenzimplementierung eines marktnahen Prototyps in die Musterwohnung des Forschungsinstituts für Technologie und Behinderung (FTB) integriert werden. 

Kooperationspartner

Förderung